Das neue Werk „Mountain Battles“ der Deal-Sisters hinterlässt zunächst Fragezeichen. Auf DEN greifbaren Hit à la „Cannonball“ wartet der Fan 37 Minuten lang vergeblich. Hat man sich damit allerdings abgefunden, gewinnt das Album beim abermaligen Hören durchaus. Ansätze zum eingängigen Pop gibt es immer wieder. Die Songs kommen gerne etwas ruhiger (z.B. „Night Of Joy“ oder „Spark“) und experimenteller („Istanbul“) daher. Fast ist man gewillt zu denken, dass Kim und Kelley einfach keine Hitmaschine mehr sein wollen. Ihr wollt Hits? Stinkefinger! Rauchverbot? Fuck off. Man kann sich förmlich vorstellen, wie die Damen im Studio mit einer Fluppe im Hals lässig an ihren Songs bastelten. Dass die Damen es dabei gerne so machen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, kommt auch im von Kelley in etwas holprigem Spanisch gesungenen Song „Regalame Esta Noche“ heraus. Kims Gehversuche in der deutschen Sprache machen dem Songtitel „German Studies“ ebenfalls alle Ehre. Aber dieser rudimentäre Charme ist durchaus eine Stärke des Albums, – so man sich wie gesagt darauf einzulassen versteht. Und dann findet man am Ende mit „Walk It Off“ oder „It's The Love“ doch noch seine kleinen Hits. Und auf das eine einzige Deutschland-Konzert dieser Tage in Köln sollten alte Fans keinesfalls verzichten. Denn erfahrungsgemäß sind Breeders-Konzerte eine lässige und äußerst kurzweilige Angelegenheit.