Vivaldi oder Brahms, Jimi Hendrix, polnische Folklore oder Jazz – es gibt kaum ein Gebiet der Musik, auf dem sich der Violinvirtouse Nigel Kennedy im Laufe seiner über 30 Jahre dauernden Karriere noch nicht umgetan hätte. Nur die Noten von Mozart hat der grenzüberschreitende Ausnahmekünstler bisher immer kategorisch aus seinem breiten Repertoire ausgeschlossen. Nun hat er mit dem Polnischen Kammerorchester Mozarts beliebtestes Violinkonzert (No. 4) und dazu das Violinkonzert von Beethoven in besonderer Form aufgenommen. Das Beethoven-Violinkonzert kommt in dieser Einspielung rhythmisch-impulsiv, taufrisch, vital und revolutionär-kraftvoll daher. Bei Mozarts Werk erlaubt sich der Weltklassegeiger ein Novum: er spielt das Werk auf zwei völlig unterschiedlichen Geigen, seiner kostbaren Guarneri-Geige von 1735 und auf seiner Violectra-E-Geige, zusammen mit dem Kontrabassisten Michael Baranski. Hierbei eröffnet sich spontan eine grenzüberschreitende Klanglandschaft zwischen Klassik, Jazz, Pop und freier Improvisation. In dieser exzellenten Bearbeitung kommt das große Violinwerk von Mozart unverbraucht und neuartig dahinfließend beim Hörer an – ohne Frage ein innovatives Überraschungsmoment des genialen Musikers.
Als zusätzliches Bonbon widmet sich Nigel Kennedy mit dem Titel „Creepin' In“ von Horace Silver am Ende der CD wieder ganz seiner aktuellen Leidenschaft, dem Jazz, zu. Zur Freude vieler Fans wird der Maestro mit dem Polish Chamber Orchester seine Beethoven- und Mozartinterpretationen auf den nun anstehenden Konzerten im Mai auch live kredenzen.