Bodi Bill legen nach. Ein Jahr nach dem allseits gelobten „No More Wars“. Elektronik mit Anspruch, mitunter traurig gestimmt, aber in jedem Falle von einer Stimme umgarnt, die bleiben wollte. Das Berliner Trio trägt also sein Anliegen nun weiter. Pulsierend im Opener „One Or Two“, als gelte es, täglich um jeden Preis noch weiter Leben zu erzeugen. Um gleich im weiteren Verlauf zwischen variabel fluffiger Electronic-Beatclub-Attitüde den durchaus einen oder anderen Nadelstich zu setzen. „Next Time“ bricht chronisch mit der eigenen Zeitspur, widersteht so ziemlich jeder Melodie, öffnet knarzende Türen, schleicht durch den Raum und verharrt unversehens auf der Stelle. Samples und konventionelles Instrumentarium hangeln sich so gewollt ungelenk durch insgesamt zehn feine Tracks. Dumpfe Schläge, umwandert von nicht wirklich hektischen Schritten und wenigen, akzentuierten Worten. In Geräuschen, deren Ursprung oft kaum noch eruierbar scheint. Man wird nicht lange warten müssen, bis ihnen das Stilkonzil die Plakette für besondere Verdienste um neue festgezurrte organische Klänge verleiht. Die Tour läuft!
