Sieben Jahre ist es her, dass Jud ihr bisher letztes Album „Perfect Life“ veröffentlicht haben. Es folgte eine Trennung auf Zeit, die einzelnen Musiker spielten bei Bands wie Amen, The Fullbiss oder Mondo Generator. Kaum einer rechnete noch mit einem Lebenszeichen der Band. Doch das gibt es, exakt heute kommt der von so vielen lang ersehnte Nachfolger in die Geschäfte. „Sufferboy“ heißt er, ein richtig, richtig guter ist er geworden. Und auch auf unseren Bühnen werden Jud wieder stehen. Ab sofort und bis in den Dezember sind David Clemmons und seine Herren auf Tour, um uns mit ihrem ganz besonderen Sound zu verzücken. Mit ihrem dreckigen, kratzenden Sound, ihren verschrobenen Riffs, ihrer Komplexität und gleichzeitiger Direktheit, ihrer Wut und ihrer Depression und ihrer Musik, die sich im großen Feld zwischen Stoner, Doom und Rawk bewegt. Nummern wie der angepisste Opener „Bright White Light“, das schwere „Asylum“ oder das besonders groovende „That's Life“ sind irgendwo zwischen Kyuss, Motörhead, den Melvins und Monster Magnet angesiedelt. In ruhigen Momenten und bei Liedern wie „Universal“ könnten auch die Foo Fighters als Vergleich herhalten. Zwischendurch gehen sie es dann auch noch psychedelisch und schon fast proggy („Daylight“) oder mächtig melancholisch („Cowboy Song“) an. Besonders mitreißend aber sind Jud, wenn das Tempo angezogen wird und einen die Smoke Blow-ähnlichen Punkrocker wie „Drained“ oder in Teilen auch „What Are You Made For“ mitten ins Gesicht treffen. Abwechslungsreich nennt man das wohl. Vielfältig. Aufregend. Tolle Band. Bitte live ansehen.