Im August spielten sie noch als Support für The Killers beim Vodofone Music Unlimited Cologne Festival in Köln. Nun ist zwar noch immer keine Tour, aber ein weiteres Konzert hierzulande im November im Rahmen des WDR Rockpalasts angesetzt. Grund genug für uns, in die unlängst erschienene Debüt-Platte der Band reinzuhören. Es ist immer schade, wenn ein Album nicht überzeugen kann. Doch wenn bei einem Nebenprojekt, namentlich The Last Shadow Puppets, überwiegend positive Reaktionen eingefahren werden und die eigentliche Hauptband schwächer ist, ist es umso enttäuschender. Und darum wird dies hier auch keine Hymne, sondern lediglich die Besprechung einer durchschnittlichen CD einer weiteren britischen Indie-Rock-Band unter vielen. Wieso durchschnittlich? Weil The Rascals mit „Rascalize“ ein Debüt vorgelegt haben, das sich allzu uninspiriert und uninnovativ gibt. „People watching is one of my favourite things to help pass the time“, singt Miles Kane in – Überraschung – „People Watching“. Beobachten und Dazulernen bzw. Nachahmen also. Dass die drei Rascals bei diversen Touren mit den Arctic Monkeys einiges mitgenommen haben, ist allerdings auch überdeutlich zu hören. Und diesen Vergleich, der in absehbarer Zeit von allen Seiten kommen wird, müssen sie wohl oder übel über sich ergehen lassen. Bereits beim zweiten Lied „Out Of Dreams“ drängt er sich auf. Ebenso bei „The Glorified Collector“ oder beim besten Stück, dem poppig melodischen „I'd Be Lying To You“: Lässig runtergenudelte Bassläufe, ähnliches Gitarrenspiel und vertraute Melodien, treibendes Schlagzeug und vor allem Miles Kanes' Stimme, die so verdammt stark nach Alex Turner klingt. Der erste Titel und Namensgeber „Rascalize“ kommt noch spärlich instrumentiert daher, garniert mit ein paar Noise-Sprengseln. Die gibt es auch in anderen Songs wie „Does Your Husband Know That You're On The Run“. Allerdings wirken sie tatsächlich nur wie Zusätze, Anhängsel, um anders zu klingen, sich von der Masse an britischen Schrammelbands abzuheben, die Resteuropa überfluten. Letztlich sind sie nur reine Deko, die nicht clever und effektvoll eingesetzt wird. An anderer Stelle kommt die Vorliebe für das epische, cineastische Element durch, das auch schon bei The Last Shadow Puppets zum Tragen kommt. Galoppierende Drums und die dramatisch langgezogenen „Tonight“s im bereits erwähnten „People Watching“ zum Beispiel. Leider scheinen die besten Ideen bereits für das Nebenprojekt draufgegangen zu sein. Und leider sind The Rascals auch nicht die Band, die erstaunlich viel zu sagen hat oder so schön Geschichten erzählt wie … du weißt schon wer. „How do I end this?“ fragt Kane in (wieder uninspiriert) „How Do I End This“. Vielleicht mit mehr Eigeninitiative, anderem Songwriting, Geschichten, weiß der Geier. Hauptsache sein eigenes Rennen fahren und weniger abgucken.