Verzweigt? Verwurzelt in epischer, düster melancholischer Breite vielleicht. Aber dünn verzweigt? Toboggan werfen ein paar Fragen auf. Was findet sich hinter dem Haufen Postrock-Berg? Wer zur Hölle wartet am Ende des Tunnels und leuchtet mit dieser schwachen Funzel da vorne? Toboggan, die sich den Namen einer überdimensionalen Jahrmarkt-Rutsche gaben (oder alternativ den eines einfachen indianischen Mehrpersonenschlittens), stammen aus Lausanne. Beim ersten Hördurchgang sieht man das Schweizer Trio am Ufer des heimischen Sees durch Geröll spazieren. Ähnlich schwer wiegen die Songklötze auf „E Brutal“ eingangs. Später türmen sich ein paar Hügel auf, erklimmen Bässe ungeahnte Höhenluft, während die aus dem Hintergrund gesungenen Worte über der Szenerie zu schweben scheinen. Raffiniert angelegt haben das die drei Bandmitglieder, deren Aktivität sich über Toboggan hinaus auch auf die befreundeten Favez oder Rosqo erstreckt. So klingt „E Brutal“ wie eine sich mühsam fortbewegende Melange aus Trägheit und Transparenz, Metall und Melancholie. Zehn Stücke lang, dass es sich kurz vor dem Ende fast wie eine Last auf den Schultern anfühlt, zum CD-Player aufzustehen und das Silberne zu wechseln. Wäre da nicht der vergleichsweise ausgelassene letzte Track. Nüchtern ist dieser „The Office“ betitelt. Und klingt doch um ganze Punkte auf der Richterskala versöhnlicher als das vorangehende „We were so unsatisfied“. Tour läuft! Berg- und Talfahrt inklusive.