Mehr als die Summe der einzelnen Teile? Die Band als Gesamtkunstwerk habe seit jeher hoch über den individuellen Egos gestanden. Man spürt noch die Wärme aufsteigen im Schutz vor der heißen Luft um die Worte ihres Sängers Brandon Curtis. So ganz einfach gestaltete sich das Vorhaben dann ja nun doch nicht nach der Trennung von Bandmitglied und Bruder Ben. „Now Here Is Nowhere“ hatte plötzlich weder Fleisch noch Blut mehr, und die Suche nach einem legitimen Nachfolger gestaltete sich zäh. Wo stand nun diese Band, die ihre Lichter 2006 noch im Vorprogramm der Foo Fighters aufbauen durfte? Und die jetzt, drei Jahre später, bei gefühlter Club-Größe „Null“ neu beginnt. Gesundbrunnen? Reduktion wie im Albumtitel? Eine Option war schnell beantwortet: Zu zweit würde es nicht funktionieren, so die Erfahrung aus einigen Shows 2007. Auch ein Gastspiel des Interpol-Tour-Keyboarders Frederic Blasco war nicht eben von dringend notwendiger Inspiration gekrönt. Letztendlich ist man wieder zu dritt unterwegs und hat im eigenen Freundeskreis mit Phil Karnats einen neuen Gitarrenmann gefunden. Da die Band zu allem Überfluss währenddessen auch noch von Warner in die Ecke gedrängt wurde, war die Gründung des eigenen Labels „TSM“ fast schon zur Nebensache geraten. Apropos Nebensache: Als solche erwies sich dann auch die Suche nach komplett neuen Ausrichtungen des progressiven Geheimbundes. Wer das Robbie-Williams-Intro von „Atomic Heels“ in kurzer starrer Schrecksekunde übersteht, wird mit einer ersten Hälfte Indie-Space übersät, dass es nur so sternenstrahlt. Zum Ende hin verfranst sich das Album ein wenig und verliert den Fokus zusehends in einem Geflecht aus Kraut(rock) und leider etwas Rüben(mus). Was soll's? Kunst kommt auch hier immer noch von Können, und die Egos scheinen weiterhin gebändigt. Kurze Tour im Februar: Hamburg und Berlin haben Glück!