Das Essener Trio Festland hat gerade mit „Welt verbrennt“ sein zweites Album vorgelegt. „Die Welt verbrennt in Liebe – zu Asche, zu Staub, zu Kohle“ heißt es im gleichnamigen zweiten Track der Platte. Zwischen Romantik und Weltschmerz bewegen sich die lakonisch-zärtlich gesungenen, mit einer beschwingten Leichtigkeit gespielten Stücke. An den Texten mögen sich die Geister scheiden: die einen bejubeln die Geradlinigkeit, mit der existenzielle Dinge in schlichte Worte gefasst sind. Andere wittern Banalität, da hier wahrlich nichts Neues zum Lauf der Dinge gesagt wird („Warum müssen alle Blumen sterben? Warum müssen wir Menschen sterben? Ich hab noch nicht genug gesehen!“ oder „Die Wahrzeichen sind zerbrochen, die Utopien erloschen“). Wie auch immer: dem treibenden Beat der Songs, die geschickt Elemente von Disco, Jazz, Postrock, House und Techno verweben, kann man sich schwer entziehen. Festland suggerieren eins gewiss nicht: festen Boden unter den Füßen. Das Leben ist im Fluss, auch wenn die Stadt langsam in den Fluten versinkt. Wer bei den Live-Konzerten über Sinn und Zweck seines Daseins ins Grübeln kommt, wird feststellen, dass man sich auch beim Tanzen wunderbar den Kopf zerbrechen kann. Und das ist ganz gewiss besser als allein unter der Bettdecke.