Superlatiefst: Die „The Final Frontier“-Tour hat selbst für die Erzjungfrauen nochmal Grenzen verschoben: Die Band spielte 98 Gigs in 36 Ländern, darunter beispielsweise auch Korea, und erreichte damit über zwei Millionen Fans direkt. Dazu umrundete sie den Planeten an Bord ihrer maßgeschneiderten Boeing 757, der „Ed Force One“, gesteuert von ihrem charmanten Kapitän Bruce „Air Raid Siren“ Dickinson. Ein beispielloser Aufwand wurde getrieben, um das (abgespeckte) Equipment der Band kompakt genug und so in den umgebauten Jumbo zu bekommen. Ähnlich ehrgeizig war diesmal das optische Konzept, das inklusive eines neuen Maskottchenmonsters („Eddie“) und einem extrem aufwändigen Video von A wie Aufbau bis Z wie Zorn des Alien-Monsters aufeinander abgestimmt wurde. Auffallend auch mal wieder die unglaubliche Fitness und Dehnung des 1958 geborenen Maiden-Sängers.
Die vorliegende Doppel-DVD (auch als „Steel Book“, als Blu-Ray, als Doppel-Audio-CD, sowie Vierfach-Gebinde verfügbar) hält auf Scheibe 1 das Stadion-Konzert vom 10.04.2011 in Santiago de Chile fest: Großartiger Auftritt, saftige Versionen von aktuellem („The Final Frontier“) wie auch unverzichtbarem und hier großzügig gespendetem Klassik-Material: „2 Minutes To Midnight“, „The Trooper“, „Iron Maiden“, „The Number Of The Beast“, „Hallowed Be Thy Name“ und natürlich „Running Free“.
Scheibe 2 ist nicht weniger opulent bestückt. Man hat ja schon einige „Making Of“s gesehen, doch die 88 Minuten der „Behind The Beast Documentary“ sind wirklich sehenswert, weil sie neben dem üblichen Meet&Greet-Späßen und volltrunkenen Tourbus- und Garderoben-Gebrabbel Spannendes und Interessantes u.a. über die Logistik einer solchen Tour verrät. Wir erfahren beispielsweise, dass nicht etwas Equipment oder Drogen den wahren Knackpunkt bei internationalen Touren bilden, sondern Visa. Und ohne zwei Pässe geht offensichtlich gar nichts in diesem Business. Lohnt nicht nur für Die-Hard-Maiden-Fans.