Crystal Stilts - Rumpelstiltschen

Crystal Stilts

Erinnern wir uns an „Fear And Loathing in Las Vegas“: dort kommen Raoul Duke und sein Anwalt Dr. Gonzo zu dem Schluss, dass Las Vegas „keine gute Stadt für psychedelische Drogen“ sei. Womit geklärt wäre, wo die Crystal Stilts gewiss nicht herkommen. Sie stammen nämlich aus New York und kommen vergleichbar verstrahlt daher wie die beiden Herren im Hunter S. Thompson-Roman. Und ähnlich wie die Wahrnehmung der beiden Protagonisten – in der Verfilmung mit Johnny Depp und Benicio del Toro auch visuell großartig in Szene gesetzt – wirkt die Musik des Quintetts immer etwas schief, stets ein wenig neben der Spur. Mit Lou Reed-Gedächtnis-Frisur nölt Sänger Brad Hargett seine melancholischen Weisen, die Musik rumpelt und stolpert vor sich hin, aber birgt – gespickt mit einer Vielzahl kleiner Melodien – eine tiefe Schönheit in sich. War der Erstling „Alight of Night“ von 2008 noch stark von 80er-Bands wie Joy Division oder Jesus And Mary Chain geprägt, sind die Herren mit ihrem dritten Album „Nature Noir“ endgültig in den 60ern angekommen. Hoffen wir, dass sie ihren Drogenkonsum im Griff haben und nicht etwa aus Angst vor Fledermäusen den Tourbus nicht verlassen…