Priests

Oh, Heiliger Bimbam! Selten passten Etikett und Inhalt so wenig zusammen. Abgesehen vielleicht vom predigenden Gesangsstil von Katie Alice Greer haftet den Priests nichts an, was nach Weihrauch riecht. Bei der Band aus Washington D.C. gibt es kein Innehalten, Insichgehen oder Einswerden. Die Vierfaltigkeit aus Gesang, Bass, Gitarre und Schlagzeug legt einen zügellosen Postpunk auf's Parkett, bei dem das Ganze tatsächlich nicht mehr und nicht weniger als die Summe der einzelnen Teile ist. Und selbst der heilige Obama wird demontiert: „Barack Obama killed something in me / And I'm going to get him for it“, hieß es noch auf der 2014er EP „Bodies and Control and Money and Power“. Die seit 2012 existierende Band hat nun endlich ihr Debütalbum rausgebracht: „Nothing Feels Natural“ ist bereits vom Titel her ein Statement in Zeiten, in denen nichts mehr sicher oder gar heilig ist.