Blackmail – Humoristisches vom Hausboot

Blackmail

Blackmail wollten ihr neues Album ursprünglich „A Hope, A Hope, A Writer“ nennen, in Interviews lügen sie, sie seien „stark von Liquido, Wheatus und Linkin Park“ beeinflusst. Sänger Aydo Abay posiert noch dazu mit Thees Uhlmann als schlechte Libertines-Kopie auf dem Visions-Titel. Aber was soll man auch anderes machen, wenn einen selbst der eigene Label-Chef (City Slang) bis vor Kurzem „noch nie gehört hat“? Und das nach 12 Jahren Bestehen und zwei großartigen Gitarren-Rock-Alben („Bliss, Please“ und „Friend or Foe?“) im Rücken. Für „Aerial View“ tauschten sie ihre Heimat Koblenz zeitweise für Galizien und ein wankendes Hausboot in Berlin ein, was man dem Album zum Glück nicht anhört. Songs wie „Moonpigs“ rocken kaltblütig wie eh und je. Immer noch könnte Abay mit seiner Stimme Messer schleifen. Und immer noch gibt es hierzulande für Blackmail kaum ernsthafte Gegner.