Ich schwör’s: Erwachsene Männer hatten Tränen in den Augen und murmelten irgendwas von „Dass ich das noch erleben darf“. Auslöser für den Emotionsausbruch: Das erste Album der Lemonheads nach einer gefühlten Abstinenz von 15 Jahren. Zwar ist außer Sänger und Songschreiber Evan Dando keiner mehr von der Urbesetzung dabei – da die Lemonheads aber seit je her von eben jenem, immer wieder von neidischen Musikjournalisten als „Posterboy des Indie-Pops“ bezeichneten Dando bestimmt werden, kräht danach auch kein Hahn. Dass Dando einer der besten und wichtigsten Songwriter seiner Generation ist, bezweifelt ernsthaft niemand mehr. Auf „The Lemonheads“ gibt es neben den gewohnt feinen Melodien auch den Rock and Roll, für den ihn eben auch die Jungs immer geliebt haben. Die ollen Kamellen von einem bedröhnten Dando, der bei Konzerten schon mal gern von der Bühne kippte, mögen als Kneipenanekdote noch funktionieren – Sensationsgeile sollten jedoch besser zu Lordi gehen.