Wie einst Obelix in den Topf voller Zaubertrank, muss auch Chan Marshall einmal in einen Topf mit Blues- und Folkgebräu gefallen sein. Während der leibige Gallier seine außergewöhnliche Kraft dazu nutzte, dem Tyrannen Cäsar ein ums andere Mal eins auszuwischen, schlägt die liebenswürdige Mrs. Marshall leisere Töne an. Zumindest auf Platte. Denn ihre Konzerte waren einst dafür berüchtigt, dass eine betrunkene Dame auf der Bühne saß und nicht recht wusste, was zu tun. Diese Form der Avantgarde-(Alkohol)Performance hinterließ im Publikum stets viele verdutzte Gesichter. Dass es dieses Jahr besser wird, versprechen Berichte von Übersee. Denn dort stand Chan Marshall als Cat Power bereits wieder einige Male auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Nüchtern und verzaubernd. Wenn sie im November nun endlich nach Deutschland kommt, hoffen wir auf selbiges, zumal sie diesmal die Memphis Rhythm Band dabei hat, mit der sie ihr letztes Album „The Greatest“ aufnahm. Großartig wird das werden.