Kann Perfektionismus rocken? Im Falle von Steely Dan schon! Das haben Donald Fagen, Walter Becker & Co. seit Ende der 60er Jahre schon auf x Alben schlagkräftig bewiesen (aktuell nachhörbar etwa auf „Two Against Nature“ oder auf dem einzigen Live-Dokument „Alive In America“), u.a. indem sie jeweils die aktuell verfügbare absolute Crème de la Crème der Studiomusikerzunft zur Verwirklichung ihrer Vorstellungen engagierten (und teils wohl nicht nur zu Höchstleistungen anstachelten, sondern wohl auch schlicht über alle, auch nervlichen Grenzen trieben). Live-technisch war die Band – nicht zuletzt aufgrund ihres schon angesprochenen Perfektionismus‘ – eine Seltenheitserscheinung, ganz besonders in Europa. Um so erfreulicher, dass sich der brillante Pedantenverein im Verlaufe seiner Europatournee im Juli auch endlich einmal wieder zu immerhin vier Deutschlandterminen verpflichten ließ. Mit der SD-typischen Mischung aus ausgefeilten, zeitlosen Popmelodien mit jazzigen Arrangements und teils unglaublichen Tempiwechseln werden sie auch auf dem Bonner Museumsplatz das Publikum auf Zeitreisen schicken, zum Beispiel mit dem wahrlich zeitlosen Hit „Rikki Don’t Lose That Number“. Don’t miss this chance!