Es soll ja Leute geben, die gehen auf Konzerte, um sich lautstark zu unterhalten. Die nerven. Wieder andere stehen andächtig am dunklen Rand des Clubs und halten sich an ihrem Bier fest. Das mag bei den Mountain Goats oder Smog noch funktionieren, bei Los Campesinos jedoch darf, ja muss durchgängig gehüpft werden. Die Band aus Cardiff hat mit „Hold On Now, Youngster“ ein phantastisches Album am Start, bei dem sicherlich niemand ruhig stehen bleiben wird. Die Waliser erschlagen einen fast mit zuckersüßen Harmonien und punkiger Los-gehts-Attitüde. Dabei liefern sich die Stimmen von Sängerin Aleksandra (bezaubernd) und Sänger Gareth (völlig überdreht) wunderbare Duette, immer getrieben von einem kaum verschnaufenden Schlagzeug und vorwärts treibenden Gitarren. Übrigens hat man kaum je ein Glockenspiel so punkig gehört. „Belle & Sebastian auf Speed mit einem guten Schuss Shout Out Louds“ hat mal ein englischer Kritiker geschrieben. Das isses! Sollte einen live ziemlich wegblasen. Jetzt noch in kleinen Clubs. Bitte hingehen.
