Seit geraumer Zeit eilt euphorische Kunde durch Blogs und Musikwebseiten, auch die TAZ hat sich dem Phänomen schon gewidmet: The Indelicates. Dabei will diese Band aus Brighton so gar nicht ins angesagte britische Bandraster passen. Hier geht es weder um Retro-Gepose oder hippe Tanzbarkeit auf dem Indie-Dancefloor noch um gutes Aussehen. Vielmehr ist bei den Indelicates charmanter englischer Zynismus angesagt, wie man ihn seit Hefner nicht mehr gehört hat. Auch musikalisch liegen die Indelicates auf ihrem Debütalbum „American Demo“ irgendwo zwischen eben jener Band und einer softeren Version von Art Brut. Kein Wunder also, dass deren Sänger Eddie Argos zu den bekennenden Fans der Brightoner zählt. Wem Sängerin Julia Indelicate auf Platte manchmal ein wenig zu sehr nach Kate Bush klingt, der sollte sich die Truppe dieser Tage einfach live auf deutschen Bühnen ansehen. Klingt ganz groß, ganz anders und unbedingt lohnend.