„Ich wollte eine kleine Platte machen“, sagt Sascha Ring. Und weil der ja schon mit Moderat die gemeinsamen dicken Bretter bohrt, ist hier beim Apparat eben Platz für das feine Werkzeug. So wie das Cello von Partner Philipp Thimm beispielsweise. Aber Spaß beiseite. Wer „LP5“ zum Abendessen aufgetischt bekommt, kann das ganz große Besteck tatsächlich in der Schublade lassen. Auch wenn die Besetzungscouch mit Posaune, Trompete, Saxofon, Harfe, Kontrabass und Streichern jetzt immer noch nicht nach einem Setting aus dem Miniatur-Wunderland klingt.
Am Ende des Tages zählt, was hinten rauskommt, und das ist eine ganz prächtige Wanderung über verschieden wenig ausgetretene Pfade in einem sich selbst überlassenen Waldgebiet. Zu abstrakt? Gut, hier auf „LP5“ fließen nicht notwendigerweise Gewässer vom einen ins andere. Vielmehr bewegen sich Zweige, knistert Gestrüpp, hält Mutter Natur oft inne. Und dennoch ist das alles auf wundersame Art und Weise ohne jede luftdichte Bodenversiegelung miteinander verbunden. Hat unter einigen anderen dann auch mal kurze Sigur Ros-Momente, kommt mit nicht all zu vielen Worten und Gesten aus in seinen grob fünfundvierzig Spielminuten und tanzt am Ende im Wasser eines überlaufenden Staudammes aus erbeuteten Zweigen. Man möchte „LP5“ danach umgehend zum Naturschutzgebiet ernennen. Alleine schon für die verdiente Bewahrung dieser kleinen Art namens Apparat. Tour im April!