Wer hier nicht zu genau hinhört, wird den seligen Hans Hartz vermuten oder ein anderes verwirrtes Unikum aus den Untiefen deutscher Kulturbrauereien. Ist aber tatsächlich der Rolf Zacher mit seinen siebzig Jahren, eigenartigen Filmen in einer bewegten Vergangenheit, miesen Charakteren, einer gefühlt unendlichen Biografie und seit Neuestem auch einem Bruce Springsteen-Cover („I'm on Fire“). Wir konstatieren: Dieser narrenfreie Künstler (wer will sich ihm auch in den Weg stellen?) singt und durchlebt in seinen Liedern Hoch&Tiefbau und Wehmut, zwingt die Welt ins Hörspielformat, feuert auch mal mitten im Titelsong ein überall anderswo Fremdscham erzeugendes „C'mon“ hinaus und pflegt zwischendrin den durchaus einen oder anderen gepflegt ungepflegten bis unwirklichen Irrsinn. Am Ende schafft es Zacher doch irgendwie immer wieder, auf des Pudels Kern zu stoßen, befingert selbst zugefügte Wunden und zeigt, dass eigentlich gar nichts so „Scheißegal“ ist, wie anfangs auf dem Album „Danebenliegen“ behauptet. Das alles wird auch auf der Tour im November Thema sein.