Es gibt diese Bands, die sind nicht elektronisch genug, als dass der Terminus „Elektro“ sie adäquat beschreiben könnte. Und gleichzeitig sind sie nicht Band genug sind, um sie wiederum als solche bezeichnen zu können. Mit James Murphy und LCD Soundsystem verabschiedete sich dieses Jahr einer der großen Pioniere des Indietronics/Elektropunks von der Weltbühne und hinterlässt ein aufregendes und noch immer unverbrauchtes Erbe, das in den letzten Jahren viele tolle Künstler aus dem Boden sprießen ließ. Die Junior Boys aus Hamilton/Ontario halten sich mit ihrem bereits vierten Album „It's all true“ nun schon seit sieben Jahren erfolgreich über Wasser und haben sich zu gekonnten Surfern auf der Indietronics-Welle gemausert. Jeremy Greenspan und Matt Didemus bedienen sich bei ihren oft tanzbaren Songs grundlegenden Popstrukturen und verpacken diese gut und luftdurchlässig im leichtfüßigen Elektrogewand. Die Sampleakrobatik der beiden Kanadier gibt es live mit erdiger Bandbegleitung zu genießen. Tanzbar bleibt es aber allemal.