Wir wissen nicht genau, an welche Musik sich dieser wahnsinnige (und wahnsinnig überschätzte) Österreicher Felix Baumgartner so gemeinhin hält. Mit freiem Fall allerdings hat die hier vorgestellte Band eher so gar nichts zu tun. Mehr schon mit Höhenflügen, die anfangs kurzzeitige Luftlöcher mit sich brachten. Zum Beispiel weil niemand geringeres als Damien Rice seinerzeit die Band verließ, als diese allerdings noch auf den Namen Juniper hörte. Das danach etwas sperrige „Bell X1“ mag zunächst den einen oder anderen Pazifisten verschrecken. Und natürlich ist der höchst ambitionierte, leicht unterkühlte und den 80ern angelehnte irische Intelligenzia-Pop ganz sicherlich nicht dazu geeignet, irgendwelche utopischen Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Wer unter der geneigten Hörer- und Leserschaft dieses Magazins hier allerdings den täglichen verdienten Feierabend gerne mal für leichte Schwebezustände nutzt, für kleine Fluchten oder zum Durchstarten in den schöneren Teil des Tages, fängt am besten gleich hinter der zugeklappten Bürotür mit Bell X1 an. Das zehnjährige Jubiläum ihrer ersten Albumveröffentlichung „Neither Am I“ feiert die Band fortan übrigens mit den „Field Recordings“. Im Januar auch in Deutschland.