Die Welt des fokussierten Songwriters Yoav hat Risse bekommen. Der in Südafrika aufgewachsene Israeli aus musikalisch eher standardisiert gutbürgerlichem Hause wandelt auf seinem bald erscheinenden dritten Album „Blood Vine“ auf komplexeren und viel intensiver zu lesenden Spuren denn je. Und wer beim Titel schon irgendwie dunkel an Peter Gabriel denken muss, liegt lustigerweise gar nicht so verkehrt. Denn „Blood Vine“ greift das bisherige Merkmal der mittig platzierten Akustikgitarre fast gar nicht mehr auf und stellt ihr statt dessen eine unüberschaubare Zahl weiterer Instrumente, Pop- und sogar Wave-Reminiszenzen entgegen. Dass Yoav dabei weder den roten Faden verliert, noch sich dem Dienste des Liedes entgegen stellt, erschafft schon beim ersten Hören ein Gefühl, ein paar Neoklassikern zu begegnen. Mittendrin in einem „Garten“ ist dann plötzlich Ende vom Gelände. Vielleicht beschreibt aber genau dieser Halt den Charakter von „Blood Vine“ und Yoav am besten. Es gibt mehr als je zuvor zu entdecken auf der Tour im September.