Der Gedanke ist gemein. Unfair und fies. Aber so sehr man den Jungs den großen Erfolg natürlich gönnen würde – so sehr würde man sich auch freuen, Polar Bear Club auch weiterhin in den kleinen, dem kleinsten Club sehen zu dürfen. Denn beim besten Willen, auf die großen Bühnen, die Bands wie derzeit The Gaslight Anthem spielen, passen die New Yorker doch einfach nicht. Wünscht man sich, dass sie nicht passen. Aber klar, am Ende tun sie das natürlich doch, würden sie das natürlich tun. Wenn sie denn dürften, wenn sie den Erfolg hätten. Und verdammt, was hätten sie genau den verdient. Weil die Jungs eben einfach so klasse sind. Polar Bear Club ist Punkrock und ist Punkrock für die Generation Gaslight, ganz klar. Doch die vier Jungs sind mehr, sie sind vielfältiger, besonderer und im Vergleich zu anderen mehr Rock als Punk. Gerade auf ihrem aktuellen, im vergangenen Jahr via Bridge Nine veröffentlichten Album „Clash Battle Guilt Pride“ drosseln sie häufig das Tempo und setzen auf den – ja, viel benutztes und leider längst überstrapaziertes Wort – Groove, auf den Song, verzichten aber trotzdem nicht auf Power, auf Intensität und Eindringlichkeit. Bitte mal „Killin' It“ angucken (siehe unten) und dann die Platte kaufen. Die PlatteN, denn was Polar Bear Club davor gemacht haben, ist genau so gut. „Chasing Hamburg“ mit dem Überhit „Living Saints“ zum Beispiel (tatsächlich benannt, nachdem sie in Hamburg gespielt haben, zusammen mit Frank Turner und – ja, klar – The Gaslight Anthem), oder auch das noch etwas wildere „Sometimes Things Just Disappear“. Also einfach die Diskografie kaufen. Weil die Band wichtiger als manch egoistischer Wunsch irgendeines Fans ist…