So ruhig und besinnlich. So gewogen, so ausgeglichen. Ja, gut, kann man alles auch ganz anders interpretieren, was Nils Frahm auf den Tasten dokumentiert. Vor allem wenn man, wie in Zwanzigvierzehn geschehen, zwischen dicken Regentropfen, heran nahendem Gewitter (nein, nicht Getwitter) und mit den Beinen auf vorübergehend unsicherem Boden steht. So geschehen auf dem MS Dockville am geruhsamen Sonntagabend. Nils Frahm zu folgen bedeutet aber auch eine mitunter beinahe absurd ausgeprägte Liebe zur Entschleunigung, bedeutet Überwindung einer Schwellenangst irgendwo zwischen Kopf, Hörer und Rezeptionszentrale. So klappern Frahms Töne auf leise Weise, da möchte man das Wörtchen „mäandern“ endlich mal wieder unentgeltlich aus der Phrasentruhe befreien. Und während alledem kehrt gar nicht unbedingter, bedingungsloser Frieden ein. Nö. Bewegung und Begegnung aber mag dann bitte sehr jeder für sich alleine definieren. Auf „The Bells“, „Felt“, „Screws“ oder „Spaces“. Im besten Sinne ohne Worte: Die Tour ab Ende April.