Hundreds bewegen sich in einer Welt der leisen Töne. Über sich selbst und die eigene Geschichte spricht das Geschwisterpaar Eva und ihr sechs Jahre älterer Bruder Philipp Milner am liebsten nur in Andeutungen – oder noch lieber gar nicht. Und auch musikalisch geht das Duo aus Hamburg eher zaghaft vor. Unter dem Label Sinnbus brachten Hundreds 2010 ihr selbetiteltes Debüt heraus. Er an Synthesizer, Piano und Laptop, sie am Mikrofon oder auch mal am Glockenspiel. Das Ergebnis war ein minimalistisch-elektronischer Klangteppich, düster, melancholisch, ein bisschen verkünstelt vielleicht, aber am Ende immer mit einem berührenden Moment, der sie auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte. Wie schon die Single-Auskopplung „Circus“ andeutete, gibt es auf ihrem zweiten Album „Aftermath“ mehr Licht und weniger Schatten. Die sich oft erst beim zweiten Hören entfaltenden, wachsenden Melodien sind geblieben – und mit ihnen der Stoff, aus dem schon immer ihre intim-ergreifenden Live-Auftritte gewoben waren.