Kurzes Stutzen, hört man die neue Single von The Marble Man: Klingt doch Josef Wirnshofer da wie der junge Bruder von Placebos Brian Malko. Auch dabei bei „Gamblers At Place Cigalle“: Gastsänger Tom Liwa sowie laut Eigenaussage „Trompeten, die wie Formel 1-Autos klingen und sägende Surf-Gitarren“. Der Ex-Traunsteiner, nun Münchner, macht seit 2006 eigentlich fragilen Folk-Pop, der sich an den 60er Jahren orientiert. Doch mit dem neuen, heute erscheinenden Album „Haidhausen“ öffnet sich The Marble Man hin zu noisigeren Sounds, gern auch instrumental, krautrockiger. Man höre sich den neuen Song „Festung“ an, um einen Eindruck zu bekommen. Dass Wirnshofer zuletzt viel Einstürzende Neubauten und The Cure aufsog, hat Spuren hinterlassen. Atmosphäre und Ausdruck, darum geht es The Marble Man. Erstmals war die vierköpfige Band nicht nur live, sondern auch schon im Studio Teil der Songentstehung. Steht dem jungen W. gut zu Gesicht.