„I think most people are not used to having no lyrics to focus on. Lyrics are a real comfort to some people. I guess they like to sing along and when they can’t do that with us they can get a bit upset“, meldete Mogwais Stuart Braithwaite unlängst Bedenken im Gespräch mit dem britischen Blatt The Express an. Und schießt anschließend dann „Party In The Dark“ aus der Hüfte als durchaus mitsingtauglichen Vorboten für „Every Country’s Sun“ ins geduldige Publikum. Das Album ist am 1. September erschienen und gehört, neben Portugal. The Man, zu den beiden spannendsten internationalen Wiedersehensfreuden 2017. Doch dogmatische Verfechter der Mogwaischen Stilsicherheiten und Signaturen können beruhigt in die weiterhin tonnenschweren Zukunftsszenarien schauen. Exakt so, wie den Schotten auf der Bühne mal ein leichtfertiges Lächeln (siehe Fotobeweis vom Immergut Festival 2010) entfleucht, ist „Party In The Dark“ lediglich der Kapselheber für das gewohnt schwergängige künstlerische Terrain Mogwais, das Ausdruckstanz seit jeher meist nur im Superzeitlupen-Modus erlaubt. Schwerpunkte darauf sollen zeitgenössische Themen aus den täglichen Nachrichten von jeweils Minute eins bis drei beispielsweise der Tagesschau sein. Wenig wirklich verdauliche Kost also. Gute Zeiten für Mogwai allemal. Wünschen wir der Tour im Herbst dennoch ruhigere Begleitumstände weltweit.