Kann oder konnte man eine Band wie Madsen zu irgendeinem Zeitpunk eigentlich für voll nehmen? Nun, die Antwort seit 2004 lautet: Man muss sogar. Auch wenn die Grundlage aller Thesen rund um die Wendländer nicht notwendigerweise das stete Geschrei Sebastian Madsens zu sein braucht, das seit den ersten Tagen durch kriegerische und friedliebende Labyrinthe irrt, gesunde Logik beizeiten einfach ignoriert und in jüngster Zeit neue Anfänge sucht. Um mal im Spiel der Zitate zu verharren, waren Madsen eigentlich jederzeit (auch wenn das kein Fan so unterschreiben wollte) der Gegenentwurf zur Perfektion der Neuzeit, die Reifephasen schon längst ersatzlos durch Castings ersetzt hat. Wer Madsen begegnet, trifft übrigens auch nach acht Jahren noch eine kontinuierlich freundliche und kumpelhafte Gemeinschaft an, der man einfach abnehmen möchte, dass ihr Verlangen, die Musik anzulassen, größer ist als jede zwanghafte Erfüllung von Verträgen. So mag man Madsen als Ü40er zwar sicherlich eher vom Rande der Ereignisse betrachten. Spaß macht das allemal trotzdem noch immer. Tour im Februar.