Akkordeonisten hat man in all den Musikantenstadln und anderen TV-Kaschemmen schon einige erlebt. Wer in dem Genre aber etwas Muff und angesammelten Ballast wegsprengen möchte, gerne Grenzen übertritt und sich auch noch einen ehrlichen Licht-Designer gönnt, geht definitiv andere Wege. Kimmo Pohjonen tut all das, ist aber zugleich bedacht, jeden Vorwurf bloßer Effekthascherei durch profunde Inhalte zu widerlegen. So auch bei einem seiner letzten faszinierenden Auftritte in Hamburg Anfang 2010. Im Endergebnis entstehen bei Pohjonen aus den ursprünglichen Tönen des noch ursprünglicheren Instrumentes und aus empathisch platzierten Samples kleine Meisterstücke, die so gar nichts mehr romantisches oder sehnsüchtiges an sich haften haben. Teils erinnert der durchtrainierte Finne nämlich viel eher an die Experimente und Klanglandschaften Nils Petter Molvaers. Hingehen und Hingucken auf der Tour im November.