Good Morning Viet.. öhm Salzgitter! So heißt es seit dem School-Jam-Contest 2009 oft in der Region Braunschweig/Salzgitter, wenn Cryptex wieder live an ihrer Rock-Karriere basteln. Ihr jetzt erschienenes Longplayer-Debüt „Good Morning, How Did You Live?“ ist für den Unterschriebenen jetzt schon eine der stärksten Scheiben des Jahres und bläst einfach weg mit einer Morgengabe aus melodiebesoffenen 16 Tracks. Die könnten eine Mischung aus wirklich vielem sein, was aus den Siebziger Jahren wirklich noch hörenswert ist. Da wechselt pianogetriebener Rock („Hicksville…“) sich ab mit zeitlos rundumerneuertem BritPop („Dance Of The Strange Folk“), mit zauberhaftem Abgehrock („Bagheera“), handclaps-getriebenem Flamenco („Gypsy's Lullaby“), Reggae („Camden Town“), konstruktivem New Orleans-Bläsersatz-Irrsinn („The Big Easy“) und „Young Guns“-Feeling (das Intro zu „Most Loveable Monster“).
Über allem schwebt Simon Moskons fabelhafte Stimme, die man vielleicht als eine angenehmere, unknödelige, variantenreichere und insgesamt schlicht bessere Ausgabe von Dennis DeYoung (Styx) beschreiben könnte (vgl. den Tearjerker „Mom“ oder den nur von ihm stammenden, phantastischen Satzgesang auf „Alois“).
Das Ganze wird mit offensichtlichem Vergnügen, Humor (vgl. „Intro“) und selten gehörter Instrumentierung (Didgeridoo, Cajón, Sansula/Lamellophon, viel exotischer Percussion, tollen Streichern, zumindest auf CD) dargeboten. Dazu kommen noch intelligente Texte und pfiffige Songtitel. Oder, wie andernorts geschrieben: Good morning, how did you manage to live without this music all your life? Ehmd – jämmerlich! Doch jetzt kommt es sogar noch besser. Nämlich live. Gebt Euch Cryptex in concert – präsentiert von POP FRONTAL!