2011 hat sich so mancher junge Singer-Songwriter auf Deutsch in den Gehörgängen anderer ausgetobt – allen voran der Berliner Tim Bendzko: Schon vor seinem Sieg bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ stand der Sympath mit dem Händchen für luftig-leichte Kompositionen plötzlich auf Platz 2 der Single-Charts. Max Prosa hört Vergleiche mit seinen aufstrebenden Sanges-Kumpanen wie Bendzko, Andreas Bourani oder Philipp Poisel zwar gar nicht gerne, aber zweifellos gehört auch der Anfang Zwanzigjährige zu den neuen Liedermachern, bei denen Emotionen laut ausgesprochen werden und für die statt plumper Sprüche Poesie angesagt ist. Maxes Texte, vorgetragen mit angenehm vernuschelter Stimme, sind geschrieben, wie andere Leute Gedichte schreiben. Oder schöne Briefe. Seine Melodien gehen nicht erst ins Ohr, sondern direkt ins Herz. Eine Portion Pathos statt der üblichen unterschwelligen Wehleidigkeit geht da schon in Ordnung. Dass der Lockenkopf mit seinem Debütalbum „Die Phantasie wird siegen“ alles richtig gemacht hat, zeigte sich nicht zuletzt im quietschigen Qualitätsurteil der Moderatorin, Sängerin und Kabarettistin Ina Müller: „Toll, toll, toll. Das ist TOLL“, jauchzte sie, nachdem der junge Berliner in ihrer Late-Night-Show beim NDR performt hatte. Erfolgssänger Clueso dürfte das als einer der Ersten gewittert haben: Er nahm Max Prosa bereits vor knapp einem Jahr mit sich auf Tour und gab ihm in seinem Künstlernetzwerk „Zughafen“ eine musikalische Heimat.