Okay, wahre Geschichte. Jeder hat so eine. Meine geht so. Es war 2001 oder 2002. Ein Kumpel ruft an. „Ey, bin im Schlachthof in Hamburg (heute: Knust), da spielt gleich eine Folkpunk-Band. Komm vorbei.“ Klar, los geht’s. Am Einlass heißt es: „Die haben schon angefangen, gib mal vier Euro und viel Spaß.“ Nun, klar, die Band war Flogging Molly, der Laden nur halb voll, aber das Konzert ’ne Wucht. Und noch heute ist es unsere „Vier-Euronen-Band“. Zehn Jahre später. Die Band ist riesig und kurz vor dem Status „Superstar“. Sie spielen die größten Festivals und Clubs, arbeiten mit Produzenten wie Ryan Hewitt (u.a. Red Hot Chili Peppers) und machen stets ihr Ding. Für ihre neue Platte „Speed Of Darkness“ haben sie jetzt ein eigenes Label gegründet, ihren Sound verfeinert und alles andere als ein typisches, sondern ein extrem vielseitiges, intelligentes und aufregendes Flogging Molly-Album gemacht. Es dauert ein paar Durchgänge, aber schnell wird klar: gutes Ding. Vergleiche zu „Swagger“ und Co. sind nur noch bedingt erlaubt. Denn manches ähnelt zwar, und wer Folkpunk sucht, der findet den auch. Doch manches eben auch nicht. Klingt anders. Erst seltsam, dann super. Und live? Noch besser.