Lasziv schlängelt sich Molly Hamiltons Stimme um verschleppte Gitarrenakkorde, huscht durch Geäst und Laub düsterer Herbstwälder und findet schließlich Rast auf einer Lichtung, auf der bereits Galaxie 500, Lush oder Jefferson Airplane ihr Lager aufgeschlagen haben. Das selbstbetitelte Debütalbum des Trios lockt den Hörer zurück in die musikalische Vergangenheit der 90er und 60er, angetrieben von zwei Herren an Schlagzeug und Gitarre, die durchgängig von Molly Hamiltons charmantem Gesang konterkariert werden. Sanft wie ein Babypopo findet die Stimme ihre Nische inmitten eines ungebügelten Sounds, der sich klarer Anleihen aus Slowcore und Indierock der 90er Jahre bedient und produktionsästhetisch einem subtilen Schrammeln Untertan bleibt. Wo Genrekollegen wie Wye Oak oder Howling Bells ihre Hörer schon in die Knie zwingen, wackeln Widowspeak mit den Hüften. Live garantiert ein echter Hingucker.