Was bleibt, wenn einer geht? Wer leidet? Wie weitermachen? Wann aufgeben? Warum loslassen? Diese Fragen mussten sich an einem Punkt plötzlich auch Dark Dark Dark stellen. Als sie gerade mit ihrem 2010er-Album „Go Wild“ unterwegs waren, kamen die Herzen von Sängerin Nona Marie Invie und Band-Kopf Marshall LaCount ins Stolpern – und mit ihnen ihre Band. Das Paar trennte sich, man nahm sich eine Auszeit. Am Ende war die Kunst größer als der Kummer, die drohende Entfremdung oder die Angst, einander bei den Proben, im Studio, auf der Bühne nicht mehr in die Augen sehen zu können. „Who Needs Who“ (2012), das erste Dark-Dark-Dark-Album nach dem, kann deshalb durchaus als Stück Trennungsgeschichte verstanden werden. Noch eindringlicher wirkt die Musik auf jenem dritten Album der Band, die seit 2006 mit wechselnder Besetzung seelenvollen, atmosphärischen Kammerfolk macht, noch schmerzvoller und zerbrechlicher. Wie sich das live ertragen lässt? Invie und La Count werden mit ihrer Musik antworten.