Frühe Vögel kennen Santi White alias Santigold noch als Santogold. Ihr selbsbetiteltes, von Kritikern und gemeinen Konsumenten wild gefeiertes Debütalbum veröffentlichte die Amerikanerin 2008 unter dem Namen, der ihr später gerichtlich abgesprochen wurde. Aber wer wird schon langfristig einem kleinen, runden Buchstaben nachtrauern? Mit einem „I“ statt zwei „O“ im Künstlernamen stürzte sich die Sängerin erneut ins Getümmel. Musikalisch hat sich seitdem wenig verändert. Santi White bedient sich vielleicht weniger an Elementen des Pop, stellt Eingängigkeit zugunsten ausgetüfelter Songstrukturen und klanglicher Spielereien zurück, doch ansonsten hat sie auch auf ihrem 2012er-Werk „Master Of My Make-Believe“ keine Berührungsängste mit den verschiedensten Genres. Frei von Schubladendenken mixt sie Einflüsse aus Hip Hop, Soul und Anleihen an afrikanische Musik mit harten elektronischen Beats, rappt, kiekst, singt, schnurrt, gurrt und lässt es in den Ohren klingeln. So kreativ Whites Platten sind, so ausgefallen sind auch ihre Auftritte: Bei einem Deutschlandbesuch im Rahmen des Hamburger Dockville Festivals 2011 jagte sie unter anderem eine Horde Regenschirme jonglierende Tänzerinnen über die Bühne…