Die Popmusik an sich wird ja gut und gerne alle drei Monate von diversen Musikern neu definiert. Diesen Sommer sind es scheinbar Polica, die mit Justin Vernons heiligem Segen im Rücken einen schleichenden Siegeszug durch die internationalen Feuilletons bestreiten. Meist reicht da bereits die Kombination musikalischer Elemente, die in dieser Form wohl vorher noch nicht zusammen gefunden hatten. Denn wenn Channy Leaneagh unter maximalem Autotune-Einsatz über die hektischen Rhythmen ihrer zwei Schlagzeuger und wabernde Elektroteppiche singt, ist das für viele bereits die lang ersehnte Neuerfindung des Pops. Ob revolutionärer Shootingstar oder lediglich saisonal bedingter Hype – Policas widersprüchlich anmutendes Soundkonzept geht auf und verleiht ihrem Debütalbum „Give you the ghost“ einen frühlingsfrischen Charme und, trotz Autotune, jede Menge gespenstische Schönheit. Den ganzen Spuk gibt es live im Sommer auch auf deutschen Bühnen zu bestaunen.