Einar Stray aus Norwegen ist gerade mal Anfang 20 – aber von langsamen, kleinen Schritten, Fuß vor Fuß, hält er offenbar reichlich wenig. Gleich mit seinem Debütalbum ist das Ausnahmetalent aus dem hohen Norden mit den Ausfallschritten eines Riesen vorangesprescht und hat ein Werk hingelegt, das ein alter Hase nicht ausgefeilter hinbekommen hätte. Auf „Chiaroscuro“ beweist der Wunderknabe seinem europäischen Publikum, dass er das Spiel von laut und leise, hell und dunkel, lieblich und dramatisch perfekt beherrscht, ein Ohr für Melodien epischer Größe hat und eine Stimmung atmosphärischen Sogs erzeugen kann. Mit seiner berückend-schönen, intensiv-emotionalen Musik hat Einar Stray seine Nische zwischen Pop und Postrock gefunden. Über Kopfhörer betörend, live noch viel besser. Unterstützung bekommt er dabei von seinen Freunden und Bandkollegen Ofelia Østrem Ossum am Cello, Hanna Furuseth an der Geige, Simen Aasen am Bass und Lars Fremmerlid am Schlagzeug.