Und wieder hat SIE es getan. Schon wieder hat SIE der Welt gezeigt, wie gut SIE ist und wie ES geht. SIE ist Jessie Ware, ES ist Pop und Soul. 2012 erschien „Devotion“ und war wunderschön. 2014 folgte das Album „Tough Love“ – und war und ist fast noch wunderschöner. Noch ausgereifter, noch berauschender, noch kompletter. Und dabei komplett frei von Kitsch, Oberflächlichkeit und falschen Momenten. Nein, diese sanften Beats, die den Schädel zum Nicken bringen, die sind echt. Dieser betörende Pop, der sich in die Birne schlängelt und dieses seltsame Lächeln herbei zaubert, der funktioniert natürlich auch in jedem Mainstream-Radio und bei den Alten auf der Couch, ist aber trotzdem so wertvoll und direkt aus dem Herzen. Diese Vielfalt lässt die 40 Minuten in einer erschreckend kurzen Zeit verstreichen, diese Vielfalt lässt einen diese Platte nicht vorher abbrechen, man könnte ja was verpassen. Und diese unfassliche Stimme lässt alles andere eh vergessen und manchen anderen Künstler einfach mal verdammt schlecht aussehen. Jessie Ware, die wie auch Florence Welch einst die Kunstschule Alleyn's School besuchte, hat es mit zwei Alben geschafft, zum Besten zu gehören, zur Besten zu werden, die es in Sachen Soul und Pop derzeit so gibt. Und die muss, nein, die MUSS man sich live anschauen.