Der Kapitän ist wieder da. Zwei Jahre nach „Nostalgie für die Zukunft“ erscheint Anfang 2016 das neue Erik Cohen-Album „Weißes Rauschen“. Und ja, das Ding ist schon wieder gut, auch Album Nummer 2 hat Klasse, und diese herrliche Mixtur aus Pop (gefühlt mehr Pop als der Vorgänger) und Wave und Rock N Roll (gefühlt weniger Rock N Roll als der Vorgänger) hat diesen 80er Charme und NDW-Anleihen, ist kitschig, persönlich, künsterlisch wertvoll. Und damit – wenn man es etwas überspitzt – das komplette Gegenteil, was Cohen in seinem anderen Leben macht bzw. machte, wenn er Jack Letten von Smoke Blow ist und die Hardcore-Walze steuert. Doch diese düster-melodische Seite steht Cohen/Letten ausgezeichnet, seine Stimme ist wie dafür gemacht und seine Lieder sind für seine Stimme gemacht, Lieder wie das extra-kitschige „Nur ein Herzschlag“, wie „Schattenland“ und „Der heilige Gral” und natürlich „Hier ist nicht Hollywood“. Sie alle sind super und sie alle möchte man live erleben und schauen, wie sie sich mit den Songs vom Debüt vertragen, wie Erik Cohen sich in der kurzen Zeit, in der er als Erik Cohen unterwegs ist, verändert hat – und ob die Konzerte wieder so gut wie beim ersten Mal waren.