Hatcham Social lernte ich durch Tim Burgess kennen. Die Älteren erinnern sich: Der Charlatans-Sänger brachte die Kids und sich selbst in den 90ern mit drogengeschwängerten Hippiegesängen („The Only One I Know“) beinahe um den Verstand. Stichwort: Madchester. Heute meditiert er lieber, statt Drogen einzuwerfen. Und entdeckt für sein Label O Genesis Recordings hoffnungsvolle Bands wie Education To Death oder eben Hatcham Social. Burgess' Begeisterung war nicht nur ansteckend, sondern nachvollziehbar: Der Indie-Pop von Hatcham Social ist auf sympathische Weise retro: Die Gitarren klingen wie bei ebay ersteigert. Der Sänger wie ein abgehalfterter Dandy mit Plastiknelke im Knopfloch. Rockabilly-Romantik, Oasis, Raveolution, Joy Division – können sie alles. Word, Tim Burgess!