Nun, auf manchen Fotos passt das schon so. Hell und dunkel. Um nicht sagen zu müssen: „Schwarz und Weiß“. Aber lassen wir solche überflüssigen Korrelationen zum eisigen Tierreich sein. Aus Manchester kommen GoGo Penguin, fallen irgendwie, platsch, auf ihren Entdecker und Mentoren Gondwana-Labelinhaber Matthew Halsall zurück und, tja, bewegen sich längst auf einem Parkett höchst konzentrierter Anerkennung. Weil GoGo Penguin was genau tun? Den Jazz-Appeal auf brechenden Schlägen, ausgebreiteten Flügeln, geerdeten Bassfrequenzen und pianistischen Melodeien auch mal in Umkehrvisionen ins traute Heim tragen, zum Beispiel. So Zeitlupen-Zeug, das man seinen Freunden und deren Freundinnen zumuten kann, die gar nicht wirklich wahrnehmen, um welche königliche Kunstklasse es sich hier handelt. Und die trotzdem irgendwann zumindest neugierig nachfragen werden, was denn da anstelle sonstiger Gewohnheiten gerade so läuft. Und bei euch so? Dann muss man denen aber nicht gleich mit zu viel Wissen den Genuss verschrecken. Auch nicht mit machtvollen Monologen über Brian Eno oder Debussy. GoGo Penguin wirken musikalisch undogmatisch, aber nachhaltig auf den Hörer ein. Unaufdringlich aufdringlich, aber alle Zeigefinger immer am Instrument. So ein Zelt, das alle vereint, wie beim Jeans Team. Wie Joe Jackson, nur ohne Gesang. Chris Illingworth (Piano), Nick Blacka (Double Bass) und Rob Turner (Drums) haben sicherlich nicht zufällig ausgerechnet bei Blue Note unterschrieben und vorher schon zwei tolle Alben veröffentlicht. Ritterschlag oder Versprechen? Hype oder Bleib? Tour im Mai.