Man mag es ja kaum sagen. Schon gar nicht laut. Aber ich hab Knapsack voll verpennt. Mitte und Ende der 1990er Jahre veröffentlichten sie insgesamt drei Alben und tourten mit Bands wie Pavement, Rocket From The Crypt oder Jawbox. Ich aber hing mit einem Ohr noch bei meinen alten Guns N Roses-Helden und mit dem anderen beim Neo-Punk von NOFX, Bad Religion und Millencolin und dem Grunge von Pearl Jam. Indie aber? Emo? Punkrock für die Großen? Einfach nicht wahrgenommen, einfach ignoriert. Aber dann tauchten irgendwann Samiam auf dem schwedischen Label Burning Heart auf, und dort waren eben auch Millencolin unter Vertrag. Also Samiam gehört. Und geliebt. Sofort. Damals wie heute bei Samiam dabei war und ist Sergie Loobkoff – und der spielte früher bei Knapsack. Die sich im Jahre 2000 auflösten. Und ich dann so: Pech gehabt. Und jetzt: Glück gehabt. Die Band fand sich 2013 wieder zusammen. Und jetzt kommen sie sogar nach Deutschland und spielen Anfang Mai vier Konzerte. In Münster, Wiesbaden, Köln und Hamburg. Hin, keine Frage. Aber vorher auch: kaufen. Denn via Arctic Rodeo Recordings – einem der liebevollsten, charmantesten und besten Liebhaber-Labels des Landes in Sachen Emo/Punk/Indie – werden die drei Knapsack-Alben „Silver Sweepstakes“ von 1995, „Day Three of My New Life“ von 1997 und „This Conversation Is Ending Starting Right Now“ von 1998 frisch und neu auf Vinyl mit CD als Beilage wiederveröffentlicht. Sollte man wissen, darf man nicht verpassen und schon gar nicht verpennen…