Es ließe sich bestimmt eine ganze Menge erzählen über diese Gruppe Rome. Über ihre Vergangenheit im Punk, über Luxemburg, über Gothic, Dark Wave, darüber dass sich Alben wie zuletzt 2016 „The Hypericon Machine“ auf angenehm seltsame Weise plötzlich als eigenes, privates Depeche Mode-WarmUp gerieren. Dabei weist dieser Querfortsatz musikalisch eher völlig neben die Spur. Romes kreative Zentrale Jérôme Reuter lebt vielmehr ein spürbares Faible für dunkle Chansons, Literatur, Lyrik und nicht zuletzt politische Verantwortlichkeiten im Gestern, Heute und Morgen. Darüber hinaus begeistert mich persönlich, was da jüngst unter dem Etikett „Hansa Studios Session“ ans Tageslicht befördert wurde. Diese überbrückt zwar irgendwie doch nur die Zeit bis „Hall Of Thatch“ am 19. Januar 2018 erscheint. Doch jede Schwermut der Vergangenheit wiegt an dieser Stätte schließlich doppelt, wenn nicht gar dreifach. Historischer Ort, ein bisschen Mystik, nur wenig Zeit für die Aufnahmen und ein selbstbewusster Griff in den eigenen Backkatalog – fertig sind acht über allen Maßen atmosphärische Eindrücke, deren Tiefe sich wirklich nicht alleine in Reuters Gesang spiegelt. Dass Rome das alles bei fortwährend gefühlter Bedeutungsschwere auch noch mit selbstverständlicher Federleichtigkeit gelingt, bleibt umso beeindruckender zurück. Tour im März.