Gelinde gesagt: Die allerersten Sekunden von „Beautiful Life“ nerven. Und man wünscht sich für einen Moment zurück in das Live-Video, in dem Rick Astley gemeinsam mit den Foo Fighters in London eine sehr alternative Interpretation von „Never Gonna Give You Up“ zu Gehör bringt. Verschiedene Arten Rampensäue unter sich im gemeinsamen Showbusiness-Sandkasten. Und keine Ahnung, ob jemand nun diskutieren mag, für oder wider wen diese Kombination eigentlich spricht. Ein Riesenspaß allenthalben. Völlig in Vergessenheit geraten dabei ist, dass die erste Sekunde „Never Gonna Give You Up“ in der ursprünglichen Studioversion auch unmittelbar an die nervliche Schmerzgrenze führte. Neugierig geworden bringt mich der Test weiter zu „Whenever You Need Somebody“ und „Together Forever“. Tatsächlich: Treffsicher erwartet ein größtmöglich schäbiges Intro die Hörerschaft, reißt nicht vorhandene Aufmerksamkeit an sich und lässt nur Augenblicke später den immergrünen Hits des smoothen Briten freien Lauf. Unmöglich zu glauben, das hätte nicht mindestens so viel System wie Dave Grohls eingebaute Erfolgsgarantien mit seiner Hausband. Wer Lust verspürt, sich ein bisschen mit dem inzwischen vergangenen Phänomen „Rickrolling“ zu beschäftigen, hangelt sich zur Beruhigung danach durch eine der zahlreichen Pop-Balladen des mittlerweile 52-jährigen Sängers. Solche, die natürlich auch mal über jede Schamgrenze treten und den Kragen hochziehen lassen wie in Astleys aktueller Promotion-Kampagne. Doch das Leben ist viel zu schön, als sich davon den Rick Astley-Konzertbesuch im September verhageln zu lassen.