Man kann über Videos, deren Geschichten auf Bowlingbahnen spielen, geteilter Meinung sein. Wegen zu oft gesehen oder spontan assoziierter Rückenschmerzen. „Get Out Somehow“ aber lässt solche Querverweise vom ersten Ton an vergessen. Und wenn zu irgendeiner Zeit ob des Album-Veröffentlichungstermins jemandem Bange gewesen sein sollte im Grand Hotel Van Cleef, dann hat der geschätzte Kollege Matze Frank in seiner Bewertung die Antwort schon parat. Denn: „Kate Cooper und Damon Cox haben ein komplett spannendes, tolles drittes Album gemacht. Album der Woche also, logisch, und das an einem Freitag, an dem auch eine Kapelle namens Bad Religion eine neue Platte releast“, sind ehrliche Worte, die den Fingern eines brettharten Greg Graffin-Fans entspringen und dem solche Daten eigentlich heilig sind. Wäre da halt mit „Modern Air“ nicht dieser An Horse-Emporkömmling nach langer Pause in Australien. Elf Songs, die ohne Ausfall auf knappen vierzig Minuten im Sprinttempo kommen. Apropos Zeit und Laufen: Ist das wunderbare Indieracker-Album „Rearrange Beds“ tatsächlich schon 2009 erschienen? Ist es. Ob „Modern Air“ Luft nach oben habe, fragte mich neulich mein Büronachbar in einer Mischung aus Kalauer und Misstrauen. Einen Albumdurchlauf später war auch diese Frage ausreichend beantwortet. Auf Tour ab Mitte Juni.