Männer stecken Zeit ihres eigensinnigen Lebens fortwährend in irgendwelchen Schwierigkeiten. Der Verein entkommt nur knapp dem Abstieg, das letzte Bier ist halbleer und die neue Cordhose zerrissen, weil auf dem Nachhauseweg mal wieder die Fahrradkette im Weg war. Hauptsache ehrlich bleiben oder neudeutsch auch „authentisch“. Auf die Knie zwingen lassen? Dann besser in die Offensive und das offene Messer gefahren. Nie war Selbstironie so wertvoll wie heute. „Bitte verlass mich“ vom letzten Album „Einmal Superpunk, bitte!“ badet jetzt dank des fabulösen „Bitte verpatz nix“-Mix swingend in fluffigem Gossen-Glamour, wie man ihn von den windgegerbten Northern Soulknaben bis dato so gar nicht kannte. Dazu gibt's unveröffentlichten Pub-Rock und seltenen Frauengesang („Eine schärfere Welt“), das Chiffons Cover „He's so fine“ (bereits von den Konzerten gut bekannt) und eine Kellerclub-Live-Version vom (genau!) „ehrlichen Mann“. Live ist das Hamburg- Münchner Quintett auch bald wieder zwischen Berlin und Remscheid unterwegs. Hingehen und Bier leeren! Ganz!