Montag erschien das neue Album von Union Youth, ab dem 9. Juni geht die Bad Bentheim-Combo auf Tour, um „The Boring Years“ live vorzustellen. Und dann darf man sich auf hitzige Abende freuen. Schließlich gelten Union Youth nicht nur als ausgezeichnete Live-Band, sondern haben sich auch musikalisch merklich gesteigert, ihren eigenen Stil gefunden und die Nirvana-Schublade, in der sie seit ihrem Debüt „The Royal Gene“ steckten, endgütltig verlassen. Auf ihrem zweiten Silberling sind zwar weiterhin die cobainschen Einflüsse unüberhörbar und auch Sänger Maze klingt noch manchmal nach Kurt persönlich, doch das Spektrum ist größer (Hallo Deftones, guten Tag Radiohead!) geworden, und damit auch die Abwechslung, die Spannung und einfach die Qualität. Überzeugte das Debüt durch wüste Unbekümmertheit und den Spaß am Krach, sind aus den vier Jungspunden mit den putzigen Namen Maze, Orion, Bowy und Nosse inzwischen vier ernstzunehmende Songwriter mit dem Gespür für die großen Gefühle, melancholischen Melodien und unpeinlichen Pop geworden. Tolle Platte, toll auf der Bühne – sollte man sich anschauen!