Der Dschungel ist dunkel, das Futter wird knapp. Rannte Toni Kater zuletzt noch „Gegen die Zeit“, wirft uns die 26-jährige Berlinerin nun neun weitere Gefühlsbrocken zum Konsum hin. Räkelt sich vor dem Abbild eines leibhaftigen Krokodils auf dem Cover. Ruhepole in entgegengesetzten Richtungen. Bilder entstammen dem Leben, Sommertagen, Schwindelgefühlen „Mitten im März“ oder einfach einem „Kaleidoskop“. Essentiell auch die Frage nach dem „Gut sein“ um jeden Preis. Stürme peitschen an die Fenster, und der Kopf bleibt im Zweifel gebettet, während er an der Schulter des Nächsten lehnt. Leise Momentaufnahmen in der selbst definierten Tradition einer Suzanne Vega oder Cat Power zeichnen einen feinen Gedankenstrich. Glück ist es, wenn die Dinge sich plötzlich zusammenfügen, sagt sie sinngemäß. Trotzdem haben Toni Katers Lieder Sollbruchstellen und laden ein, auch mal in die eigene Falle der Reflektionen zu tappen. Und das Licht am Ende des Dickichts? Vielleicht irgendwo tief im „Ankerlied“ zum sachte dümpelnden Akkordeon. Starthilfe übrigens gab es in der „2raumwohnung“. Das Album erscheint auf It-Sounds, dem Humpe/Eckart-Label. Von einer reinen Kopie jedoch ist sie weit genug entfernt, um ihren eigenen Haushalt zu führen. Auch wenn sie alle sicher mitunter mal dieselben Stellen im Kochbuch ankreuzen oder denselben Wein auf die subjektive Wahrheit trinken. So ist das eben mit dem Futter, das „Leben“ bedeutet. Nachzuprüfen im Oktober auf ausgiebiger Tour.