„Junger Mann zum Mitreisen gesucht!“ stand früher an so mancher Kasse gemeiner Jahrmärkte. Weltenbummler, die sich mit wenig Gepäck und etwas mehr Muskeln durchschlugen. Irgendwie trifft das auch auf James Kakande zu. Die Schulzeit in Manchester, wo man neben Fußballern auch veritable Musiker hat, wird geprägt durch einen etwas extrovertierten Umgang mit manch teurem Instrument. Weg also aus dem Ort, an dem Mütter die Gitarren ihrer Söhne schon mal reichlich entnervt auf deren Rücken zerschmettern. So etwas prägt und lässt es leichter fallen, die Tasche zu packen. Dann steht er, vorzugsweise in Paris, auf der Straße. Begegnet Menschen, Tieren, Reflektionen und schreibt Lieder. Dass gute Freunde raten, von Paris nach Hannover zu trampen, nun ja. Wenn denn das Ziel Mousse T. heißt und für das Peppermint-Label Mitreisende sucht. Der fackelt dann auch gar nicht mal so lange. Verzichtet auf Hochglanz zugunsten von Reggae, Ska und jazzy Funkyness, deren Wurzeln aus dem staubtrockenen Asphalt schlagen. Übersichtlich instrumentiert ist das. Standard auch im Songmaterial. Vieles erobert die Gehörgänge auf demselben schnellen Weg, der auch wieder hinaus führt. Aber welcher unbeschwerte Tanzfreund will am Strand schon lange denken oder gar dem Nachbarn in dessen kleine rote Tasche schauen? James Kankande auf die Finger schauen können wir nächste Woche bei einem kleinen exklusiven Gig auf der Berliner Popkomm.