Nun, wurde auch Zeit. Denn seit nun mehr als 9 Jahren – also rechtzeitig zum zehnjährigen Jubiläum – sieht es wirklich so aus, als wolle die emotional schwer beladene Indie-Rock-Punk-Pop-Band Monochrome aus dem Schwabenland ihr zweites volles Album in die Welt schleudern. Die so ehrlich emotionale Gitarrenband, die mit harmonischem Frauengesang und eingängigen Melodien einen traurig-schönen Gegensatz zu Disharmonien an den Saiteninstrumenten an den Tag legt, hat tatsächlich so manche 7″ und EP und 1999 ihr Albumdebüt veröffentlicht, so manches Konzert energetisch ausgelebt und interne Krisen überstanden, um nun zusammenzufassen, was sich da so in den letzten Jahren abgespielt hat. Für den kontinuierlich wachsenden Freundeskreis der Band, die gerne an Pretty Girls Make Graves erinnert, erschließen sich die 12 Stücke schnell. Nicht zuletzt auch, weil zumindest ein Teil davon bereits veröffentlicht wurde (EP „Tréma“ auf Trans Solar). Deshalb mögen die deutsch-englisch-französischen Ballades du Rock auch noch so beherzt und authentisch ins Ohr gehen, im ersten Moment wiegt die Enttäuschung über doch recht viel Altbekanntes schwer. Ein Großteil der Elemente mutet bekannt an, zumindest aber nach bewährtem Muster gestrickt, und die klangliche Nähe zu ihrem letzten Album „Laser“ ist schon sehr offensichtlich. Schön, wenn eine Band ihren Stil gefunden hat, könnte man meinen, aber so ein bisschen mehr Abweichung (abgesehen von den eindeutig poppigeren Liedern), die wäre begrüßenswert. Dass dieser Hintergrund keinerlei Einfluss auf Qualität der Musik und durchaus vorhandene Hit-Tauglichkeit der Lieder hat, bedarf keiner Erklärung, aber fairerweise (für den alten Hasen wie auch den Monochrome-Neuentdecker) sollte er dennoch nicht unerwähnt bleiben. Letztlich kann den bereits oft gehörten Stücken ja ebenso ein ganz besonderes Prädikat verliehen werden, denn – auch wenn die Gier auf Neues vielleicht in die Röhre guckt – der verspielte Umgang mit Dinosaur Jr.-Gitarren und zweigeschlechtlichem Duogesang im emotional aufgewühlten Indieton hört sich auch beim zehnten Mal gut an. Wie vor Jahrzehnten schon dürfen hier nach wie vor Akkorde bersten, Songs noch Liedstrukturen folgen und Popmuster bedient werden, große(s) (Mit)Gefühl(e) gezeigt und Katharsisgelüste geweckt werden. Musik als gute Gesellschaft für den Abend alleine und sich um so zu Hauser fühlen. Aber auch Musik zum Live-Genießen: in den Genuss einer ausgiebigen Konzertreihe kommen passend zum Albumtitel zunächst unsere französischen Nachbarn. Einige Konzerttermine in deutschen Landen stehen auch bereits, im Laufe des Frühjahrs kommen sicher noch welche hinzu…